In Palma auf Mallorca brodelt es, und das nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen: Mehrere Gewerkschaften der Ortspolizei haben Protestaktionen angekündigt. Konkret sind Demonstrationen und Kundgebungen für die kommenden Wochen geplant, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Die Stadtverwaltung hat die Ankündigung von Mobilisierungen seitens der Gewerkschaften der örtlichen Polizei, um gegen die Verzögerung des Raumordnungsplans zu protestieren, mit „großer Überraschung und Enttäuschung” aufgenommen. Die fünf Gewerkschaftsorganisationen der Polizei haben für den 6. und 15. Oktober zwei Demonstrationen angekündigt und zeigen sich sehr kämpferisch angesichts dessen, was sie als „Respektlosigkeit“ bezeichnen, nachdem der Bürgermeister, Jaime Martínez, versprochen hatte, den Plan noch vor dem vergangenen Sommer zu unterzeichnen.
Die Situation ist angespannt und die Fronten scheinen verhärtet. Es geht um verschiedene Streitpunkte, die das Arbeitsleben der Polizisten erheblich beeinträchtigen. Ein zentraler Punkt ist die seit langem geforderte, aber immer noch nicht umgesetzte Reform der Dienstpläne. Diese Reform sollte für gerechtere Arbeitszeiten, eine faire Rotation bei Nacht- und Wochenenddiensten und insgesamt verbesserte Arbeitsbedingungen sorgen.
Viele Beamte fühlen sich jedoch hingehalten und sehen ihre Erwartungen enttäuscht. Sie bemängeln, dass Versprechungen gemacht, aber nicht eingehalten werden. Neben den Dienstplänen spielt auch die Gehaltsfrage eine wichtige Rolle. Die Gewerkschaften fordern höhere Zulagen, um die Belastungen und besonderen Anforderungen des Polizeidienstes angemessen zu kompensieren.
Die Vorstellungen der Gewerkschaften und der Stadtverwaltung liegen hier jedoch weit auseinander. Es gibt Differenzen über die Höhe der Zulagen sowie über die Anrechnung von Schichtarbeit im Jahrespensum. Die Gewerkschaften sehen in der Gehaltsfrage auch eine Frage der Wertschätzung ihrer Arbeit.
An den Protestaktionen beteiligen sich verschiedene Verbände, darunter CCOO, UGT, SPPMe und CSIF. Sie alle wollen gemeinsam für ihre Rechte eintreten und den Druck auf die Stadtspitze erhöhen. Im Fokus der Kritik steht vor allem der Bürgermeister und seine konservative Stadtregierung. Die Gewerkschaften werfen der Stadtspitze vor, die Verhandlungen zu verzögern und einen respektlosen Umgang mit den Polizisten zu pflegen. Sie fühlen sich hingehalten und vertröstet.
Für die Bürger und Besucher von Palma bedeutet die angespannte Situation eine erhöhte Polizeipräsenz in der Stadt. Es kann auch zu Beeinträchtigungen im Stadtzentrum kommen, insbesondere während der geplanten Demonstrationen.
Die Protestaktionen werden sicherlich auch in den Cafés und Bars der Stadt diskutiert werden. Die Gewerkschaften drohen mit weiteren Protestmaßnahmen, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Sie halten sich verschiedene Optionen offen, um den Druck auf die Stadtverwaltung weiter zu erhöhen.
Ein wichtiger Punkt ist, dass viele Polizisten nicht grundsätzlich gegen eine Umstrukturierung sind, sondern vor allem enttäuscht darüber sind, dass ihnen Versprechungen bezüglich ihrer bisherigen Aufgabenbereiche genommen wurden. Das Gefühl, dass Zusagen nicht eingehalten werden, ist ein zentrales Problem.
Ob die Stadtverwaltung kurzfristig Zugeständnisse macht oder die Auseinandersetzung weiter eskaliert, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Die Gespräche zwischen den Parteien sind noch im Gange und es bleibt abzuwarten, ob eine Einigung erzielt werden kann. Die Situation ist komplex und es gibt viele unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.
Quelle: Agenturen